3. Play-Down-Finale: Zwickau sichert die Klasse – Bayer 04 steigt ab

Am Samstagabend um 18.28 Uhr endete in der Zwickauer Stadthalle das vorläufig letzte Erstligaspiel des TSV Bayer 04 Leverkusen in der Handball-Bundesliga der Frauen.


Nach der 20:24 (11:12)-Niederlage im dritten und entscheidenden Playdowns-Spiel beim BSV Sachsen Zwickau war der Abstieg des Rekordmeisters nach 50 Jahren ununterbrochener Zugehörigkeit zur höchsten deutschen Spielklasse mit rund 1.100 Spielen und mehr als 650 Siegen besiegelt.

Mit Blick auf die Kadersituation vor der finalen Partie war jedem Fan klar, dass es für die Werkselfen eine Art „Mission Impossible“ werden würde.

Nachdem sich unter der Woche Annika Ingenpaß und Rozemarijn Alderden krankheitsbedingt abmelden mussten und die zum Kader gehörigen A-Jugend-Spielerinnen zeitgleich um die Deutsche Meisterschaft in Dortmund kämpften, machte sich TSV-Trainer Michael Biegler mit nur acht Spielerinnen, darunter zwei Torhüterinnen, auf die Reise nach Westsachsen.

Vor der tollen Kulisse von mehr als 2.000 Zuschauern in der Stadthalle Zwickau schein der einheimische BSV Sachsen schnell seiner Favoritenrolle gerecht zu werden.

Aus einem schnellen 2:0 wurde erst ein 5:2 und dann ein 9:5 (21. Minute). Auch dank einer gut aufgelegten Barbara Györi im Tor und einer treffsicheren Kaho Nakayama schien für das Team von Trainer Norman Rentsch alles nach Plan zu verlaufen.

Nachdem Johanna Andresen zunächst auf 6:9 verkürzte, nahm Biegler eine Auszeit und baute sein Team moralisch auf. Die Worte zeigten Wirkung und die Elfen kämpften sich wieder heran. Zunächst konnte Nele Vogel einen Siebenmeter von Blanka Kajdon abwehren, dann trafen Kapitänin Sophia Cormann und Johanna Andresen, sodass die Partie beim 10:10 (28.) wieder offen war.

Den knappen 11:12-Pausenrückstand hatten vor der Partie wohl die Wenigsten dem Leverkusener Rumpfteam zugetraut. Zu Beginn des zweiten Durchgangs knüpften die Elfen an ihre starke Phase vor der Pause an und holten sich durch Treffer von Andresen und Marie Teusch beim 13:12 sogar die erstmalige Führung.

In der 34. Minute gelang Christin Kaufmann von Rechtsaußen mit dem Treffer zum 14:13 sogar noch einmal die Führung, doch in der Folge machte sich dann der enorme Kräfteverschließ des schmalen Kaders der Gäste immer mehr bemerkbar.

Mit einem 4:0-Lauf zum 17:14 (39.) bekam der BSV Sachsen dann die Partie langsam wieder in den Griff. Die Bayer Notbesetzung stemmte sich weiter mit allen Kräften gegen die Niederlage und den Abstieg und kam beim 22:20 sogar noch einmal auf zwei Tore heran.

Doch in den verbleibenden sechs Minuten sollte den Gästen kein Treffer mehr gelingen und so machte Blanka Kajdon mit zwei Toren zum 24:20 den Deckel zu und sicherte für Zwickau endgültig den Klassenerhalt.

Trainerstimmen:
Michael Biegler:
„Respekt für meine Truppe. Ich bin sehr glücklich, dass alle Acht gesund wieder in der Kabine sind. Es waren schwierige Gespräche in dieser Woche. Ich finde, dass wir uns spieltaktisch gut verhalten haben. Es war eine kleine Phase dabei, wo uns Zwickau bestraft hat. Ich habe gerne mit den scheidenden Spielerinnen gearbeitet und sie haben ein tolles letztes Spiel gemacht. Wir werden uns als Zweitligist beweisen. Wir haben eine Neuorientierung, eine Neutransformation und eine überragende sportliche Leiterin mit Annika Ingenpaß. Die Nachwuchsarbeit wird bei uns in Leverkusen weiter im Vordergrund stehen.“

Norman Rentsch: „Das Spiel war eng. Wir haben es Mitte der zweiten Halbzeit versäumt auf sechs Tore wegzuziehen. Aber es ist nicht einfach so ein Finale zu spielen. Ich möchte mich bei den Fans für die volle Halle und den tollen Support bedanken. Es war heute extrem wichtig, dass die Halle so voll war und wir mit diesem positiven Gefühl die 60 Minuten bestreiten durften.“

Die Spielstatistik:
BSV Sachsen Zwickau – TSV Bayer 04 Leverkusen 24:20 (12:11)

Zwickau: Hahn (n.e.), Györi (11 Paraden), Kadovic (n.e.); Kpodar, Corovic (1), Szabó (3/1), Hoitzing (3), Gruner, Gierga (1), Kajdon (6/2), Madjovska, Walkowiak (1), Peter (1), Nakayama (8); Trainer: Norman Rentsch.

Leverkusen: van der Linden (8 Paraden), Vogel (1 P); Boeters (2), Cormann (2), Andresen (10/1), Terfloth (3), Kaufmann (2), Teusch (1); Trainer: Michael Biegler.

SR: Blümel/Loppaschewski. – Z: 2.012. – Zeitstrafen: 4:2 Minuten (Corovic/zweimal – Terfloth). – Siebenmeter: 4/3:3/1 (Kajdon scheitert an Vogel/25. – Kaufmann scheitert an Györi/2., Andresen am Tor vorbei/57.) – Spielfilm: 2:0 (2.), 5:2 (12.), 9:5 (23.), 9:7 (24.), 10:10 (28.), 12:10 (29.), 12:11 (30.) – 12:13 (32.), 13:14 (34.), 17:14 (39.), 17:16 (42.), 20:16 (46.), 22:18 (52.), 22:20 (54.), 24:20 (60./EN).

 


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