
Mit Kampf und Glauben – Werkselfen holen den zweiten Heimsieg
Am Ende hielt es keinen der Zuschauer in der Ostermann-Arena mehr auf seinem Platz. Mit einem denkbar knappen und hart umkämpften 26:25 (11:12) Erfolg gegen den BSV Sachsen Zwickau haben die Werkselfen des TSV Bayer 04 Leverkusen den zweiten Heimsieg im zweiten Heimspiel der laufenden Saison eingefahren.
Mit nun 4:4 Punkten festigen die Leverkusenerinnen ihren Platz im Mittelfeld der Tabelle auf Platz 9 der Handball Bundesliga Frauen. Beste Werferin für Leverkusen war Mannschaftskapitänin Mareike Thomaier mit neun Toren, für die Gäste aus Sachsen erzielte Diana Magnusdottir sechs Treffer.
„In den letzten zehn Minuten fehlte uns die Wurfeffektivität um hier vielleicht etwas mitzunehmen“, haderte Zwickaus Trainer Norman Rentsch nach dem Spiel mit der Wurfausbeute seiner Mannschaft, die genau wie die Gastgeberinnen kämpferisch alles gaben. Leverkusens Trainer Michael Biegler sah als Grund für den knappen Erfolg seiner Mannschaft, „dass wir immer an uns geglaubt haben.“
Den besseren Start in die Partie erwischten die Gäste. Leverkusen, am vergangenen Wochenende noch im Pokal sensationell in Dortmund erfolgreich, wirkte zu Beginn übernervös. Fehlpässe und Ballverluste luden die ebenfalls nicht überzeugenden Gäste zu ersten Toren ein. Dazu vergaben die Elfen selbst ihre herausgespielten Möglichkeiten, alleine Pia Terfloth scheiterte in der Anfangsphase zu Beginn mehrmals von außen. Zwickau führte so früh mit 3:0.
Es dauerte fast bis zur siebten Spielminute, ehe Mareike Thomaier per Siebenmeter das erste Tor der Gastgeberinnen glückte. Zwar konnte Zwickau seine Führung aus den Anfangsminuten noch halten, doch nach etwa zehn Minuten hatten die Elfen ins Spiel gefunden. Aus einem 3:5 Rückstand wurde nach zwölf Minuten ein 5:5 Zwischenstand, ehe Leverkusen wenig später beim 8:6 sogar erstmals mit zwei Treffern in Führung gehen konnte.
Doch die Partie blieb zerfahren, die Führung brachte kaum Sicherheit ins Spiel der Elfen. Lieke van der Linden parierte in der Folge zwar zwei Siebenmeter, doch die Gastgeberinnen rieben sich im eigenen Angriffsspiel auf, fanden nur schwer den Weg zum Tor und mussten beim 9:9 (21.) wieder den Ausgleich hinnehmen. Bis zum Seitenwechsel führte Bayer zwar noch einmal 11:10, musste sich dann aber nach einem Ballverlust von Viola Leuchter sogar zur Pause mit einem Rückstand abfinden, mit 11:12 aus Elfen-Sicht wurden die Seiten gewechselt.
In der zweiten Hälfte entwickelte sich ein absolutes Kampfspiel. Keine Mannschaft konnte sich bis in die Schlussphase mit mehr als einem Treffer absetzen, Kopf-an-Kopf ging es in die letzten Spielminuten, in denen Zwickau sieben Minuten vor dem Ende bei eigener 23:21 Führung schon fast wie der kommende Sieger aussah. Während die junge Leverkusener Mannschaft nie aufgab, zeigten die Gäste aber plötzlich Nerven. Mit einer Auszeit, in der er den Spielfluss von Zwickau stoppte, schwor Leverkusens Trainer Biegler seine Mannschaft auf die letzten Minuten ein. Mit Erfolg: Zwickau fabrizierte plötzlich unnötige Ballverluste und Fehlwürfe, den Elfen gelangen so drei Treffer in Folge, das Spiel war kurz vor dem Ende gedreht.
Terfloth, Leuchter und Thomaier verwandelten so den Rückstand in eine 24:23 Führung für Leverkusen, etwas mehr als drei Minuten war da noch zu spielen. Schlag auf Schlag ging es in die letzten Minuten. Mariana Lopes übernahm Verantwortung von der Siebenmeterlinie, die Elfen lagen 25:23 in Führung, kassierten aber umgehend das 24:25 von Rita Lakatos. Viola Leuchter tankte sich durch zum Torerfolg, 26:24 Leverkusen. 51 Sekunden verblieben den Gästen da noch. Zwickau kam erneut durch Lakatos per Strafwurf noch einmal auf 26:25 heran. 17 Sekunden vor dem Ende nahm Michael Biegler seine letzte Auszeit, beruhigte noch einmal die Partie. Die letzten Sekunden schafften es die Elfen dann, den Vorsprung im eigenen Ballverlust über die Zeit zu bringen – der zweite Heimsieg war eingefahren.
TSV Bayer 04 Leverkusen – BSV Sachen Zwickau 26:25 (11:12)
TSV Bayer 04 Leverkusen: van der Linden, Vogel, Nasser; Thomaier (9/4), Leuchter (6), Boeters (1), Cormann, Mathwig, Andresen, Terfloth (2), Lopes (4/1), Ingenpaß (3), Veit (1), Kaufmann Teusch, Souza
Trainer: Michael Biegler
BSV Sachsen Zwickau: Martins, Kadovic; Corovic, Szabo (3), Jakobsson (5), Magnusdottir (6), Lakatos (4/3), Hrvatin (6/3), Gierga, Montag (1), Stojkovska, Walkowiak, Peter, Nagy
Trainer: Norman Rentsch
Schiedsrichter: Otto / Piper
Zuschauer: 250
Zeitstrafen: 5 – 6