
Elfen empfangen das Überraschungsteam der Liga
Mit dem VfL Oldenburg begrüßen die Werkselfen am Mittwoch die Überraschungsmannschaft der vergangenen Saison und einen echten Traditionsverein der Frauenhandball Bundesliga in Leverkusen. In der Tabelle trennt beide Clubs nur ein Platz.
Am 21. September 1894 wurde der Turnverein Jahn Oldenburg gegründet, der seit 1922 auch über eine Handballabteilung verfügt. 1935 schloss sich der TV Jahn dann mit dem OSC Oldenburg zum heutigen VfL Oldenburg von 1894 zusammen. Im Jahr 1980 stiegen die Oldenburgerinnen in die 1. Bundesliga auf und gewannen in der anschließenden Saison gleich den DHB-Pokal. 1984 stieß man bis ins Finale des europäischen IHF-Pokals vor.
Im neuen Jahrtausend knüpften die Norddeutschen wieder an erfolgreiche Zeiten an und gewannen mit dem EHF Challenge-Cup 2008 einen internationalen Titel. Spezialisiert scheint der VfL jedoch auf den DHB-Pokal, der 2009, 2012 und überraschender Weise auch 2018 mit einem überaus unerwarteten Finalerfolg gegen die SG BBM Bietigheim gewonnen werden konnte. 2021 stand die Mannschaft von Trainer Niels Bötel erneut im Finale des OLYMP Final4, dieses Mal hatten die Bietigheimerinnen jedoch den längeren Atem.
Nach dem Pokalduell am vergangenen Mittwoch, bei dem der VfL durch einen 26:22 Erfolg den Sprung in die Endrunde um den DHB-Pokal schaffte, wollen die Elfen nun Revanche und die nächsten zwei Pluspunkte in der Bundesliga einfahren. Während sich die Elfen im letzten Bundesligaspiel Borussia Dortmund geschlagen geben mussten, kam Oldenburg beim Aufsteiger aus Solingen nur zu einem 30:30. Die Partie im Mittelfeld der Tabelle verspricht also spannend zu werden.
Seit Jahren entwickelt sich der VfL kontinuierlich vorwärts. Verantwortlich dafür ist in erster Linie Manager und Geschäftsführer Andreas Lampe, dem es gelungen ist in einem schwierigen Oldenburger Umfeld eine Handballeuphorie zu entfachen. Mit rund 1400 Zuschauern pro Heimspiel liegt der VfL auf Platz 1 der Zuschauertabelle, dazu bringt er seit Jahren immer wieder Spitzenspielerinnen hervor. Mit Toni Reinemann und Merle Carstensen stellt der VfL die zwei erfolgreichsten Torschützinnen der vergangenen Saison. Beide Spielerinnen stehen auch dieses Jahr schon wieder unter den fünf besten Werferinnen der Liga, unter denen mit Elfen-Kapitänin Mareike Thomaier sich auch eine Leverkusenerin befindet. Ein besonders Spiel dürfte die kommende Partie des letztjährigen Tabellenvierten für Emilia Ronge und Ariane Pfundstein sein. Beide Spielerinnen waren vor der Saison von der Dhünn an die Hunte gewechselt. Während sich Emilia Ronge immer besser im Spielsystem von VfL-Trainer Niels Bötel zurechtfindet, fällt Elfen-Leihgabe Pfundstein verletzungsbedingt aus.